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Im Vergleich mit der Verbrennung von fossilen Energieträgern verursachen Kernkraftwerke relativ wenig Treibhausgasemissionen. Eine Alternative zu regenerativen Energien sind sie trotzdem nicht, denn die „sichere Kernkraft“ ist eine dreiste Lüge.

Mit „Kernkraft“ oder „Atomkraft“  ist in der Regel die Nutzung der Energie von radioaktivem Zerfall gemeint. Dafür spaltet man die Kerne schwerer Atome und wandelt die dabei entstehende Wärme in Dampfturbinen in elektrische Energie um. Im Normalfall wird Uran als Spaltmaterial verwendet. Geeignet sind aber zum Beispiel auch Thorium oder Plutonium.

Auch die Kernkraft ist also auf endliche Ressourcen angewiesen.

Bei unserem heutigen verbrauch sind die wirtschaftlich förderbaren Uranvorkommen bereits in 80–100 Jahren verbraucht. Zwar gibt es noch dann noch eine ganze Menge Uran auf unserer Erde, aber nicht jedes Vorkommen lässt sich nutzen. Liegt der Urangehalt des Erzes nämlich unter einem gewissen Prozentsatz, benötigt man für die Gewinnung und Anreicherung mehr Energie, als man damit produzieren kann.

Das größte Problem bei der Nutzung der Kernenergie ist allerdings die enorme Gefahr für Mensch und Umwelt, die davon ausgeht. Während zwar die „Brennstoffe“ Uran und Thorium nur mittelmäßig radioaktiv sind, sieht das für einige Ihrer Zerfallsprodukte ganz anders aus. Wird nämlich ein schweres Atom, wie etwa Uran gespalten, entstehen dabei ein oder mehrere leichtere Atomkerne. Einige Vertreter dieser „Zerfallsreihen“ sind stark radioaktiv und manche wie etwa Iod oder Caesium haben dazu noch die unangenehme Eigenschaft sich in Unserem Körper anzureichern. Andere wie Radon zum Beispiel sind Gasförmig und gelangen so leicht über die Atemluft in die Lungen.

Diese ganzen hochgefährlichen Abfälle gelangen bei einer Reaktorkatastrophe in großen Mengen in die Umwelt. Wind, Regen, Flüsse und Meeresströmungen verteilen diese dann über weite Strecken.

In der Vergangenheit gab es bereits vier große Unfälle bei denen Radioaktives Material in großer Menge freigesetzt wurde:

  • 1957 Kyschtym (damals UdSSR, heute Russland)
  • 1979 Harrisburg (USA)
  • 1986 Tschernobyl (damals UdSSR, heute Ukraine)
  • 2011 Fukushima (Japan)

Die Auswirkungen Diese Unfälle sind langanhaltend und weitreichend. Die, in den betroffenen Gebieten lebenden Menschen sind noch für tausende bis zehntausende Jahre erhöhter Strahlung ausgesetzt.

Käme es in Deutschland zu einer solchen Katastrophe, müsste die enormen Kosten, die neben allem menschlichen Leid entstehen würden faktisch der Steuerzahler übernehmen. Pro Atomkraftwerk müssen die Betreiber eine Deckungssumme von 2,5 Milliarden Euro für Schadensfälle bereithalten. 1992 wurden die Kosten, die ein Unfall wie in Tschernobyl verursachen würde, wenn er in Deutschland geschehen würde von der Prognos AG Basel errechnet. Dies geschah im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft. Die Studie prognostizierte Kosten in Höhe von 10,7 Billionen DM. Inflationsbereinigt entspricht das etwa 8,6 Billionen Euro (Stand 2019). Eine, vom BEE (Bundesverband Erneuerbare Energien) beauftragte Studie aus dem Jahr 2011 kommt zu dem Ergebnis, dass der Schaden über 6 Billionen Euro liegen würde. Die Deckungsvorsorge der Kraftwerkbetreiber beträgt also nur ca. 0,03-0,04% des tatsächliche zu erwartenden Schadens.

Aber selbst wenn es zu keinen weiteren Katastrophen mehr kommen sollte, stehen wir vor dem schwierigen und enorm teuren Problem der Endlagerung. Wir müssen einen Ort finden, wo wir große Mengen radioaktiven Abfalls, und die verstrahlten Komponenten ausgedienter Atomkraftwerke einlagern können. Und zwar so, dass wir sicher sein können, dass dieses Material für viele hunderttausend oder gar Millionen Jahre sicher dort bleibt.

Bis heute gibt es keine endgültige Lösung für diese Problem.

Die Energiekonzerne, die den Abfall verursacht und über Jahrzehnte hohe Gewinne eingestrichen haben, haben sich kürzlich zu einem Spottpreis von 24Mrd Euro von der Verantwortung der Endlagersuche freigekauft. Die Kosten und Risiken trägt von nun an der Steuerzahler.