Ein kurzer Kommentar

Das behauptet zumindest der parlamentarische Geschäftsführer der CSU Landesgruppe Stefan Müller. Gegenüber der „Bild“ machte er folgende, inhaltlich mehrfach falsche Aussage:

»Die Ampel hat mit dem Abschalten der nationalen Kernkraftwerke die Energiesouveränität Deutschlands ins Wanken gebracht. Statt ausreichend Strom in Deutschland zu produzieren, sind wir jetzt auf den Atomstrom aus Frankreich angewiesen.«

Zu den tatsächlichen Verhältnissen hat Christian Stöcker einen hervorragend recherchierten Artikel im „SPIEGEL“ veröffentlicht. Daten zu Stromflüssen im europäischen Verbundnetz sind auf der Seite energy-charts.info öffentlich einsehbar.

Dem ist weiterhin nicht viel hinzuzufügen, außer vielleicht noch einmal hervorzuheben, dass „Energiesouveränität“, soweit man sie den anstreben würde, nur mit erneuerbaren Energien zu erreichen ist. Alle fossilen und nuklearen Energieträger, mit Ausnahme der Braunkohle werden zu weit über 90% nach Deutschland importiert. Wind, Sonne, Wasser und Ackerboden gibt es hingegen hier vor Ort. Wer also wie Stefan Müller Atomenergie in Deutschland mit „Energiesouveränität“ gleichsetzt hat offensichtlich nicht verstanden, dass Uran nicht einfach aus dem Nichts entsteht. 69,33% des 2021 in die EU importierten Urans stammen aus Ländern, welche von autoritären Regimen regiert werden. (Quelle: Statista.com) Die drei wichtigsten Herkunftsländer sind Niger, Kasachstan und Russland.

Ich für meine Teil bevorzuge definitiv diktatorenfrei produzierten Strom aus regenerativen Quellen.

Benedikt Pulte